„Gesundheit für alle? Wie die Medizin Männer und Frauen ungleich behandelt“
- LANA
- Jun 18
- 2 min read

Mit großer Vorfreude und viel Engagement fand am Mittwoch unser 2. LANA-Event in diesem Jahr statt. Das Thema “Gender Health Gap” war ebenso aktuell wie wichtig. Das Organisationsteam – bestehend aus Claudia, Donna und Amina – hatte sich in zahlreichen Vorbereitungstreffen intensiv Gedanken gemacht, wie wir das Thema Gendermedizin spannend und verständlich vermitteln können.
Zum Auftakt starteten wir mit einer Mentimeter-Umfrage, um ein erstes Stimmungsbild einzufangen: Was wissen die Teilnehmer*innen bereits über Gendermedizin? Die Antworten machten deutlich: Ein gewisses Bewusstsein ist vorhanden – doch viele Aspekte der Gendermedizin sind noch wenig bekannt.
Ein Highlight des Abends war der Vortrag von Dr.in Angelika Bader, MSc, Allgemein- und Gendermedizinerin am Frauengesundheitszentrum Innsbruck. Sie wurde dieses Jahr sogar mit dem Tiroler Frauenpreis ausgezeichnet. In ihrem Vortrag „Herztod ist noch immer weiblich“ zeigte sie, dass in Österreich seit Jahrzehnten mehr Frauen als Männer an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben. Sie machte auf die Hintergründe des weiblichen Herztods aumerksam und erzählte, wieso Frauen ihre eigene Gesundheit oft vernachlässigen und weshalb Symptome bei ihnen oft anders wahrgenommen und fehlinterpretiert werden.

Dr.in Bader betonte: Frauen haben nicht nur andere Erkrankungsrisiken und Krankheitsverläufe, sondern werden auch durch gesellschaftliche Rollenbilder häufig zu spät oder falsch diagnostiziert. Obwohl sich in den letzten zwei Jahrzehnten viel bewegt hat, folgen medizinische Leitlinien und Gesundheitsberichte meist noch immer männlich geprägten Normen.
Im Anschluss an den Vortrag gaben zwei betroffene Frauen bewegende Einblicke in ihre Erfahrungen: Claudia schilderte den langen Weg zur Endometriose-Diagnose, während Donna offen über die späte Erkennung von ADHS sprach – ein Thema, das oft unter dem Radar bleibt, weil sich Symptome bei Frauen anders zeigen. Diese persönlichen Geschichten führten zu einem regen Austausch – Fragen wurden gestellt, Erfahrungen geteilt und es entstand ein Raum für ehrliche Gespräche.

Im Anschluss wurde in Kleingruppen wurde diskutiert, gelacht, gelernt und hinterfragt. Die Gruppen setzten sich mit unterschiedlichen Themen auseinander:
Errungenschaften in der Gendermedizin: Eine historische Zeitreise zu Meilensteinen der medizinischen Gleichstellung.
Fish-Bowl Diskussion: Abwechselnde Diskussion zum Thema Depression bei Männern und Frauen
Literatur & Wissen: Fallbeispiele aus der Medizin und eine offene Fragerunde.
Fakten & Mythen: Was stimmt wirklich – und was ist noch immer ein Mythos?
Ein kraftvoller Abschluss mit Aha-Momenten
Zum Abschluss des Abends teilten die Teilnehmerinnen ihre persönlichen „Aha-Momente“ – und sie waren ebenso inspirierend wie berührend:
„Ich habe realisiert, wie wichtig es ist, das Nervensystem bewusst zu regulieren – und mir täglich eine Stunde nur für mich selbst zu nehmen.“
„Ich bin hereingekommen und kannte niemanden aber ich habe eine Offenheit gespürt. Es war gleich wie ein vertrautes Umfeld und dafür möchte ich euch Danke sagen“
„Heute habe ich gelernt, auf meine Gefühle zu hören. Meine Probleme sind wichtig, und ich werde künftig früher ärztliche Hilfe suchen.“
Diese Rückmeldungen motivieren uns, weiterzumachen mit Veranstaltungen, die informieren, sensibilisieren und stärken.
Danke an alle, die dabei waren!
Wir danken allen Teilnehmerinnen, Unterstützerinnen, Mitwirkenden und ganz besonders Dr.in Bader für ihren informativen und spannenden Vortrag!
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