Gemeinsam stark – Selbstverteidigung für Frauen
- LANA
- 21. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 6 Tagen

Am 9. Oktober durfte unser Kernteam gemeinsam mit der ARTMA Akademie
Salzburg lernen, wie man sich als Frau verteidigen kann. In einem praktischen Kurs
lernten unsere Frauen praktische Techniken, um das eigene Selbstbewusstsein und
Sicherheitsgefühl zu stärken.
Anfang waren wir noch etwas nervös – dieses Kernteamtreffen war anders als die
anderen – denn schon während wir gemeinsam den aktuellen Status unserer
Eventteams besprachen, warteten die beiden Trainer von der ARTMA Akademie
Salzburg auf ihren Einsatz. Nach einem kurzen Hallo legten sie dann auch los uns
erklärten uns, was Selbstverteidigung für Frauen bedeutet, was Selbstschutz und Notwehr ist und was man dabei beachten muss.
Was bedeutet Selbstschutz?
Selbstschutz bedeutet in erster Linie Gewaltprävention. Als Person sollte ich immer
versuchen brenzlige Situationen zu De-Eskalieren, ich darf mich selbst behaupten
und für meine Rechte und Grenzen einstehen. Im Falle einer Eskalation oder
Gewaltanwendung darf ich mich auch selbst verteidigen, hier gilt das österreichische
Notwehrgesetz.
Was ist Notwehr?
Notwehr ist eine Handlung zur Verteidigung. In Österreich darf man sich gesetzlich
dann wehren, wenn das eigene Leben, die eigene Gesundheit, die eigene
körperliche Unversehrtheit, die sexuelle Integrität, die eigene Freiheit oder das
eigene Vermögen direkt bedroht sind. In solch einer Situation ist Notwehr als
Schutzmaßnahme nicht strafbar.

Wichtig ist, dass in einer solchen Notwehr-Situation erlaubt ist, dass ich mich selbst
verteidige und der Situation damit entfliehen kann. Notwehr rechtfertigt aber nicht, dass ich nach der Verteidigung auf einen Angreifer einschlage, denn das wäre ein neuer Angriff und in diesem Fall hätte der Angreifer ein Recht auf Notwehr vor mir.
Notwehr passiert immer jetzt, in der aktuellen Situation und unmittelbar. Es ist nicht
erlaubt Rache aus Notwehr zu verüben, oder jemandem etwas später heimzuzahlen.
Besser als Selbstverteidigung ist De-Eskalation

Befindest du dich in einer Gefahrensituation, dann ist es besser zu De-Eskalieren als auf einen Angriff zu warten. Versuche aus der Situation zu fliehen, involviere Mitmenschen, bitte um Hilfe. Wird man beispielsweise nachts am Heimweg belästigt, ist es immer gut auf sich aufmerksam zu machen und die Öffentlichkeit zu involvieren. Mache Lärm, spricht die Person selbstbewusst an, setze Grenzen.
Unsere erste Übung in der Schulung war selbstbewusst und laut zu rufen: „Was
wollen Sie von mir, lassen Sie mich in Ruhe!“ Viele Menschen werden dadurch
bereits abgeschreckt und verstehen, dass ihr Verhalten nicht erwünscht ist oder dass
nun auch andere Menschen im Umkreis die Situation beobachten.
Grenzen aufzuzeigen ist hier sehr wichtig, aber oftmals auch nicht leicht. Auch uns
LANA Frauen ist das nicht leichtgefallen. Deshalb lautet die Anweisung von ARTMA:
Üben, üben, üben. Wenn man sich in einer Situation nicht sicher fühlt, raten sie
immer auf die 3 L zurückzukommen: Licht, Lärm, Leute.
Wenn es nicht mehr anders geht: Wie kann ich mich wehren? Selbstverteidigung für Frauen.
Dann ging es daran, das Gelernte umzusetzen. Im ersten Schritt übten wir
Selbstbewusstsein auszustrahlen, laut auf uns aufmerksam zu machen und Grenzen
aufzuzeigen. Dann durften wir auch üben zuzuschlagen – natürlich mit
entsprechenden Polstern, um uns nicht gegenseitig zu verletzen. Immer zu zweit
übten wir Schläge auszuteilen und auszuhalten.

Außerdem lernten wir bestimmte Techniken, um uns aus einem Griff zu befreien. Wird man von einer Person mitgerissen, kann es zum Beispiel hilfreich sein, sich nicht nur dagegen zu stellen, sondern auch Schwung in die Gegenrichtung aufzubauen. Hält dich eine Person fest, kann eine Drehung über den Ellbogen eine Hebelwirkung verursachen, mit der man sich befreien kann. Wie wir gelernt haben, ist Selbstverteidigung natürlich immer die letzte Möglichkeit schlimmeres abzuwenden, da ein Kampf für dich selbst immer in einer Verletzung oder sogar noch schlimmer enden kann.
Im Anschluss an den Workshop haben wir von unseren Trainern nicht nur wertvolles
Feedback bekommen, sondern auch eine Teilnahme-Urkunde. Die Auszeichnung soll
uns an das Gelernte erinnern und uns motivieren weiter an unserem Selbstbewusstsein zu arbeiten.
Der Abend mit ARTMA war absolut spannend, hat sehr wichtige Erkenntnisse
gebracht und sehr wertvolle Einsichten. Natürlich hoffen wir, dass wir diese
Techniken nie anwenden müssen, aber es ist wichtig informiert zu sein und aktiv zu
üben Grenzen zu setzen. So können wir im Ernstfall vermeiden in eine Schockstarre
zu verfallen und versuchen aktiv aus beängstigenden Situationen zu fliehen.



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